Dienstag, 16. Juli 2013



Ich verstehe es nicht. Wir sind uns fremd geworden. Alle unsere Erinnerungen sind heute weg. Es wird nichts dran ändern, dass wir nun getrennte Wege gehen. Es wird die Schmerzen nicht lindern. Ich habe alles versucht, dass das hier nicht so endet. Ich habe es nicht geschafft. Alles was wir damals hatten, geht nun zu Grunde. Ich habe dir zu oft verziehen und zu oft vertraut. Du warst mein Herz, doch  jetzt wird mir klar, dass was ich liebte, habe ich verloren. Ich weine, denn unsere Zeit ist vorbei. Die Gefühle verblassen. Du gehst weg, und ich wünschte ich könnte bei dir sein, denn mein Herz will immer nur noch dich.

Montag, 8. Juli 2013



Euch war der Grund egal. Ihr sagtet immer nur, hör auf damit, dass ist nicht gut! Ihr habt nicht einmal gefragt, warum. Warum verletzt du dich selbst. Warum schneidest du dir mit einem Messer in deinen eigenen Körper. Warum verbrennst du dir deine Haut, indem du dir heißes Wasser auf die Hände schüttest. Nein, ihr habt nicht einmal gefragt. Es ist sogar soweit gekommen, dass ihr sagtet, ich weiß nicht ob ich noch mit dir befreundet sein will wenn du dich weiter selbstverletzt. Menschen die sich selbstverletzen werden von vielen doch nur noch als Emos bezeichnet. Man würde sich ja nur ritzen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Und da merkt man, dass ihr keine Ahnung habt, wie ich mich fühle. Nicht ein kleines bisschen. Dass ich mir die Arme aufritze, und mich dann doch danach dafür Schäme. Dann dieses ewige Verstecken der Wunden. Im Sommer mit einem langen Oberteil rum zu laufen und obwohl einem tot heiß ist zu sagen „Nein, mir ist nicht heiß“. Und vor allen Dingen jeden Tag aufs Neue gegen den Drang sich selbst zu verletzten anzukämpfen.
Ihr kennt dieses scheiss Gefühl nicht. Dieses Gefühl was mich einfach nicht loslässt. Dieses Verlangen nach etwas, was man nicht tun sollte. Mit jeder Träne, die ich vergieße wird es größer und ich werde immer angespannter. Ich hasse dieses Gefühl. Mir laufen immer mehr Tränen übers Gesicht und ich schreie in mein Kissen, ich kneife mich und wünsche mir, dass dieser Schmerz aufhört. Und das Verlangen wird immer größer, immer immer größer. Ich weiß noch wo sie liegt, ich hab sie schon so lange nicht mehr benutzt. Die Narben sind fast nicht mehr zu sehen. Narben, die ich unter einem langen Pulli verstecke. Narben, die mehr als 1000 Worte sagen. Narben, die lauter als jeder Schrei schreien. Narben, die meine Seele zerstören. Narben, die ich nie vergessen werde. Narben, die für immer bleiben. Und ich verkneife mir jedes Mal, wenn es mir so scheisse geht, rückfällig zu werden. Obwohl ich weiß, dass ich irgendwann wieder an einem Punkt sein werde, wo es nicht mehr weitergeht. Weil dieser Krieg in meinem Kopf einfach niemals aufhören wird.



Ich habe mich jetzt schon länger nicht mehr selbstverletzt. Ich bin auch stolz darauf. Aber ich vermisse es einfach. Ich weiß, dass es nicht gut ist. Ich weiß auch, dass ich viele Menschen verletzen würde, wenn ich es wieder tue. Aber ich vermisse es, für einen Moment alles zu vergessen. Ich vermisse diese Leichtigkeit, es ist schon fast  Schwerelosigkeit. Ich vermisse den Schmerz. Ich vermisse diese Erleichterung. Ich vermisse es, den Druck abzulassen. Auf meine eigene Haut. Mit einer Rasierklinge, mich einfach in die Haut zu ritzen. Auch wenn ich es danach immer bereut habe und auch wenn ihr es nicht versteht. Und jetzt frage ich mich, was ist wenn ich euch sage, dass ich mich wieder geschnitte habe?


Ich sehe die Scherben, das Glas zersplittert in tausend Teile. Ich bin fertig mit den Nerven, sinke zu Boden. Leise fang ich an zu weinen, ich stehe auf, weil ich stark  sein will. Ich sammele die Scherben auf, plötzlich fließt Blut. Ich habe gar keinen Schmerz gespürt, doch alles ist voller Blut. Ich nehme eine Scherbe in die Hand und setze sie an meinen Arm an, ich drücke zu, und ziehe durch.


Ich werde hungern. Hungern, bis ich alle meine Knochen spüre. Hungern, bis dass ihr sagt, wow ist die dünn. Mein Magen ist leer, er knurrt schon, aber ich werde nicht essen. Ich werde nie wieder essen. Es ist ekelhaft. Ich will nicht fett werden. Nach dem Essen fühle ich mich schlecht. Ihr nennt mich verrückt, meint dass ich doch schon dünn wäre, aber ich will doch einfach nur nicht fett und hässlich werden. Ich will dünner werden, schöner werden. Ich will, dass ihr mich schön nennt, mich bewundert, weil ich so dünn bin. Ich will Kontrolle habe, über einen perfekten Körper. Er ist doch alles was ich noch habe.